Nach Juni-Schnee und Bodenfrost – Hoffnung?

Der kühle Herbst im Juni 2015 hat erstmal seine Talsohle erreicht: Das Ergebnis ist wie erwartet neben einer ungewöhnlichen Häufung kalter Bodenfrostnächte bis minus 3 Grad kurz vor dem Sonnenhöchststand und Autokratzen auch Schneefall bis etwa 1700 Meter Höhe sowie Ski- und Rodel gut ab 2000 Meter. Hintergrund ist die als Wettersingularität bekannte “Schaftskälte”, die im Juni 2015 offensichtlich besonders markant ausfällt:

Im Frühsommer, wenn sich der Kontinent im Gegensatz zum noch kühlen Atlantik aufgrund des sehr hohen Sonnenstandes stark erwärmt, führt dies unweigerlich zur Entstehung von Tiefdruckgebieten, welche den atlantischen Hochdruckgebieten gegenüber stehen. In dieser großräumigen Luftdruckkonstellation ist immer der Weg frei für besonders kalte Luft:


Ab jetzt wird es aber langsam wärmer. Ob uns zum Monatswechsel sogar eine Hitzewelle bevor steht, ist noch ungewiss. Ein mögliches Szenario wäre, dass sich heiße Luft aus Süden auf den Weg nach Mitteleuropa macht. Eine andere Variante sieht einen erneut kalten Trog vor den Toren Europas, der vor allem Westeuropa mit Regen und kühlen Temperaturen “beglücken” könnte. Schwül-warme Sommerluft würde bei diesem Szenario nur im Südosten Deutschlands Einzug halten, während der Westen / Nordwesten kühl und nass bliebe. Bei diesem Szenario wäre in einer Diagonale von SW nach NO mit hohem Unwetterpotenzial zu rechnen. Die nächsten Tage werden sicher mehr Details bringen…