Lichtverschmutzung mit Google Earth
(Quelle)
Nachts ist es dunkel – sollte man meinen. Dem ist aber nicht so, so dass sich in vielen Regionen die nächtliche Helligkeit negativ auf die Sternensichtbarkeit und auf die Gesundheit auswirkt. Eine Karte der Lichtverschmutzung für Google Earth (download->google earth files) zeigt mit einer Farbskala von weiß nach schwarz die Stärke der Lichtverschmutzung an, mit der sich die Lichtverschmutzung und die Sichtbarkeit von Sternen und Milchstraße recht genau erkennen lassen. Im oberen Bild sind Paderborn und Bad Driburg mit Pfeilen markiert. Die Umsetellung der Beleuchtung auf LED vermindert Streulicht ist somit nicht nur aus gesundheitlichen Gründen sondern auch aus klimatischen Gründen durchaus angebracht.
Weiß (Stadtzentren wie Köln, Düsseldorf oder ganz London / Paris):
0–15 sichtbare Sterne, sehr starke Lichtverschmutzung, Milchstraße nicht sichtbar, Himmel erscheint “hell”, starke Lichtstreuung, fehlende Dunkelheit wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus
Magenta (stark urbanisierter Raum abseits der Stadtzentren):
25–80 Sterne, einzelne Sternbilder werden erkennbar (großer Wagen, Kassiopeia)
Rot:
80–150 Sterne: Mehr Sternbilder werden erkennbar, Milchstraße in Abhängigkeit von Wetter und Luftfeuchte im Zenit in Ansätzen schwach erkennbar, ideal bei klaren, trockenen Winternächten unter Hochdruck (geringe Luftbewegung), erste helle Sternen-Nebel oder Galaxien werden im Zenit wahrnehmbar
Orange:
150–250 Sterne gut sichtbar: erste Gebiete mit geringer Lichtverschmutzung, Milchstraße im Zenit schwach erkennbar, erste schwache Sternen-Nebel oder Galaxien sind wahrnehmbar
Gelb (zunehmend dünner besiedelter Raum, z.B. tieferes Bergisches Land):
250–500 Sterne: Übergang von starker zu schwacher Lichtverschmutzung, Milchstraße im Zenit erkennbar – nicht bis zum Horizont durchgehend
Grün:
500–1000 Sterne: Milchstraße erstmals auffällig – aber nicht durchgehend bis zum Horizont – sichtbar, störende Lichtverschmutzung erreicht typischer Weise noch etwa 40 bis 50° Höhe vom Horizont
Cyan:
1000–1500 Sterne: Milchstraße in Abhängigkeit der atmosphärischen Bedingungen teils auch schon schwach bis zum Horizont sichtbar
Blau:
1500–2000 Sterne: Die Sensation eines guten Sternenhimmels beginnt, die Milchstraße ist sehr auffällig und “dominiert” weite Gebiete des Himmels als leuchtendes Sternen-Band, viele sehr schwache Sterne werden sichtbar. Obwohl die Zentren der Lichtverschmutzung weit entfernt sind, üben sie durch Reflexion des Lichtes in der Atmosphäre immer noch einen Einfluss auf den Beobachter aus
Tiefes Blau (in Deutschland so gut wie nicht vorzufinden, höchstens noch lokal im Böhmerwald oder in einzelnen unbewohnten Alpentälern):
2000–3000 Sterne: Die Milchstraße dominiert den Himmel meist schon bis zum Horizont, sehr weit entfernte Städte oder Lichtquellen haben nur noch minimalen Einfluss auf die Beobachtungsqualität, kaum noch Streulicht, sehr viele schwache Sterne bis zum Horizont erkennbar, Sternbilder aufgrund der Vielzahl aller Sterne schwer zu erkennen
Schwarz (meist nur auf offener See, dünn besiedelten Inseln oder abgelegenen Hochplateaus / Gebirgszügen):
Mehr als 3000 Sterne: Perfekte Beobachtungsbedingungen, Milchstraße dominiert den Himmel bis zum Horizont